“Schlafen wie die Profis” – ein Buch nicht nur für Nachteulen
Schlaftyp Lerche oder Eule - darum geht’s im Buch:
Auf knapp 190 Seiten beschreibt der Autor prägnant klassische Schlafthemen wie den circadianen Rhythmus (innerer Rhythmus im Laufe von 24 Stunden) oder Chronotypen (physische Merkmale eines Menschen aufgrund der inneren biologischen Uhr, klassisch etwa als „Lerche“ für Frühaufsteher oder „Eule“ für Nachtmenschen bezeichnet). Er präsentiert alternative Sichtweisen auf Schlafdauer und -organisation und gibt Tipps zum sinnvollen Verhalten vor und nach dem Schlafen. Die Vorteile eines Naps (Mittagsschlaf) werden genauso dargestellt wie die richtige Schlafumgebung. Der Autor schließt das Buch mit einem „How to“ und dem Umgang mit Schlafproblemen.
Mit „Sleep” hat Nick Littlehales seine Erfahrungen als renommierter Schlaf-Coach erstmals in Buchform veröffentlicht. Er verarbeitet vielfältige Erfahrungen u. a. aus dem englischen Spitzensport in der Betreuung zahlreicher Fußball- und Footballclubs, sowie Radfahrverbänden und dem Radteam Sky.
Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, auch im englischen Original. Die Gliederung ist klar und kompakt, ein ausführliches Literaturverzeichnis zu den einzelnen Kapiteln erleichtert die weiterführende Recherche.
Neu für mich ist die Idee, die Schlafdauer an definierten Zeitfenstern von 90 Minuten auszurichten und nicht an pauschalen Acht-Stunden-Regeln. So geht Littlehales davon aus, dass der Körper für einen Schlafzyklus mit allen Phasen des Schlafs in der Regel 90 Minuten benötigt. Für vollständigen Schlaf sind etwa fünf dieser Zyklen pro Nacht notwendig. Möglich sind zwar auch nur vier oder drei, in der Wochensumme sollten es aber idealerweise 35 sein. Die Orientierung an diesen Fenstern soll ein natürliches Aufwachen gewährleisten und kein Herausreißen mitten in der Tiefschlafphase. Die Aufstehzeit sollte demnach möglichst täglich identisch sein. Von dieser werden die Fenster zurückgerechnet: Klingelt der Wecker also regulär um 6:30 Uhr, geht man um 23:00 Uhr ins Bett. Sollte das Buch am Abend doch spannender sein als gedacht, nimmt man das nächste Fenster und geht demzufolge um 00:30 Uhr schlafen. Das fehlende Fenster gleicht man in der Wochensumme aus, beispielsweise durch einen Nap.
Der Nutzen für Athleten:
Gerade Athleten sollten bestimmte Routinen (Naps 20-minütig versus. 90-minütig, Aufwachroutinen, Veränderung des Hormonstatus) immer direkt in Bezug zu ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit setzen. Dies erleichtert die direkte Anwendung der Tipps und die Anpassung fürs eigene Training. Daher ist es vorteilhaft, zunächst den eigenen Chronotyp zu bestimmen und dementsprechend die Aufwachroutine auszurichten. Gerade im Fall von frühen Vorläufen oder einem zweiten Tag im Mehrkampf gilt es, individuell geeignete Strategien zu entwickeln. Dabei kann das Buch von Nick Littlehales helfen.
Fazit:
Mit „Sleep“ ist Nick Littlehales ein prägnantes Werk gelungen, das den Leser dazu einlädt, Tipps und Hinweise direkt umzusetzen. Es ist praxisnah, liest sich flüssig und hält spannende Erkenntnisse parat. Gerade für Leistungssportler eine echte Pflichtlektüre.
Wer mehr zum Thema erfahren möchte, findet unter <link http: www.sportsleepcoach.com internal link in current>sportsleepcoach.com einen Blog des Autors.
Das Buch im Original · erschienen in englischer Sprache im Oktober 2016 im Verlag Pengion Life · ISBN-10: 0241975972, ISBN-13: 978-0241975978 · Kosten: 7,93 Euro (Kindle Edition 7,87 Euro) · erhältlich z. B. bei <link http: www.amazon.de sleep-myth-hours-power-recharge dp internal link in current>Amazon | Die deutsche Ausgabe ist für Anfang März 2018 angekündigt · Albrecht Knaus Verlag · ISBN-10: 3813507874, ISBN-13: 978-3813507874 · Kosten: 16,- Euro (Kindle Edition 12,99 Euro) · Erhältlich z. B. bei <link http: www.amazon.de sleep-schlafen-wie-die-profis dp internal link in current>Amazon |